Burgenland: Start in eine neue Ära des öffentlichen Verkehrs 

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 25, 2023

Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

LR Dorner: Burgenländisches Anrufsammeltaxi (BAST) startet im September im Süd- und Mittelburgenland – Neue Buslinie von Oberwart über Bezirk Oberpullendorf nach Eisenstadt ab Herbst 

Die Einführung der Burgenländischen Anrufsammeltaxis (BAST) sei ein „Start in eine neue Ära des öffentlichen Verkehrs“, erklärte Verkehrslandesrat Heinrich Dorner heute bei einer Pressekonferenz. „Es wurde ein großer Meilenstein im öffentlichen Verkehr gesetzt. Wir haben gehalten, was versprochen wurde: Jede Burgenländerin und jeder Burgenländer bekommt ein Angebot für den öffentlichen Verkehr“, erklärte Dorner bei der Präsentation des neuen Modells für das Mittel- und Südburgenland gemeinsam mit Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl, Wolfgang Werderits, Geschäftsführer Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB), sowie dem Obmann der Leader Region „Mittelburgenland Plus“, Harald Horvath, und Margit Nöhrer, der Geschäftsführerin der Leader Region „Südburgenland Plus“. „Wir läuten mit dem BAST und mit dem Ineinandergreifen von Verkehrsangeboten ein neues Zeitalter ein. Mit diesem Gesamtsystem für das Burgenland gibt es in Hinkunft flächendeckend die Möglichkeit, rasch und unkompliziert mit einem öffentlichen Verkehrsmittel von A nach B zu kommen – auch aus entlegenen Gemeinden“ so Dorner. Fahren werden die Burgenländischen Sammeltaxis ab September 2023. 1.742 Haltepunkte wurden in den Gemeinden im Mittel- und Südburgenland festgelegt.

Mit dem neuen Mobilitätssystem gibt es ein flexibles System mit bedarfsgesteuert eingesetzten Kleinbussen. Kurze Wege zu den Sammelpunkten und Fahrtmöglichkeiten den ganzen Tag in den Gemeinden und in der Region und zu den Knotenpunkten für den öffentlichen Verkehr sollen eine Alternative für jene Personen im ländlichen Raum schaffen, die auf den Pkw verzichten. Der Startschuss für das Burgenländische Anrufsammeltaxi wird im September 2023 in den Bezirken Jennersdorf, Güssing und Oberwart mit den 72 Gemeinden sowie im Bezirk Oberpullendorf mit 28 Gemeinden erfolgen. „Das neue System ist mehr als ein klassisches Mikro-ÖV-Angebot. Es ist ein vollwertiges, in das öffentliche Verkehrssystem vollständig integriertes Mobilitätsangebot“, unterstrich der Verkehrslandesrat.

Die Ausgangsbasis für die Entwicklung und Implementierung der BAST ist die Generalverkehrsstrategie 2021 (GVS) für das Burgenland. In die Ausarbeitung der GVS wurde die Bevölkerung mittels Online-Befragung eingebunden, rund 6.000 Personen haben daran teilgenommen. Dabei haben sich die Themen öffentlicher Verkehr und die Anbindung an die Zentren mit öffentlichen Verkehrsmitteln als wesentlicher Handlungsbereich herauskristallisiert. „Verkehr wird heute anders gedacht. Es wurde der Wunsch geäußert, dass der öffentliche Verkehr schneller ausgebaut wird. Die Bürger wünschten sich schnelle und neue Verkehrsachsen“, so Dorner. Gestartet wurde mit der Buslinie aus dem Südburgenland nach Graz, Ende 2022 wurden bereits zwölf Buslinien von den VBB betrieben. „Rund 76.000 Fahrgäste im Jahr 2022 sind ein Signal dafür, dass die Bevölkerung verstärkt auf den öffentlichen Verkehr umsteigt“, stellte der Verkehrslandesrat fest.

Mit Herbst 2023 werde auch eine neue Buslinie installiert, kündigte Dorner an. Von Oberwart über das Mittelburgenland nach Eisenstadt werde die Route der Linie B 14 führen, die Fahrzeit werde 80 Minuten betragen. Um hier ganz besonders auf die Wünsche der Fahrgäste eingehen zu können, läuft aktuell eine Online-Umfrage, an der sich Bevölkerung beteiligen kann:
https://www.verkehrsbetriebe-burgenland.at/service-kontakt/umfrage

Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl sagte, das Land Burgenland befinde sich mitten in der Mobilitätswende. Die burgenländische Landesregierung habe das Budget für den öffentlichen Verkehr mehr als verdoppelt, was notwendig sei, wenn man die Mobilitätswende schaffen möchte. Aufgrund der vielen Streusiedlungen im Burgenland werde der öffentliche Verkehr bedarfsgerecht fahren. Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der VBB, betonte, die Ausschreibungen für die Anrufsammeltaxis laufen derzeit, regional werde mit privaten Unternehmungen zusammengearbeitet. Die Routen und Fahrpläne werden durch die Einbindung der Bevölkerung, die Ideen und Vorschläge einbringen könne, laufend aktualisiert und adaptiert. Harald Horvath, Obmann von Mittelburgenland Plus, erklärte, Mobilität sei ein strategisches Ziel der Leader-Regionen. Mobilität spiele für die Menschen eine wesentliche Rolle, für die Gemeinden seien die Verkehrsanbindungen von hoher Bedeutung. Deshalb wurde das Projekt BAST mit Mitteln von Leader Plus unterstützt. Die Geschäftsführerin von Südburgenland Plus, Margit Nöhrer, lobte die Zusammenarbeit mit den Gemeinden: An fünf Veranstaltungen haben insgesamt 189 Personen teilgenommen, bei der Ausarbeitung des Modells waren alle wichtigen Stakeholder eingebunden.

Das System des BAST im Detail

Bei der Ausarbeitung des neuen BAST waren alle Gemeinden im Mittel- und Südburgenland eingebunden. In den insgesamt sieben Informationsveranstaltungen wurden das System der Anrufsammeltaxis erklärt und Haltepunkte in den Kommunen festgelegt. „Das BAST ist ein lernendes System, Änderungen im laufenden Betrieb sind möglich“, betonte Landesrat Dorner. Bestehenden Tickets wie das Klimaticket können auch für die BAST genutzt werden.

In Zukunft wird der Bedarfsverkehr in den Gemeinden und Regionen durch die BAST geregelt werden:

Konzeption

Die Grundlagenarbeit und die Konzeption erfolgte durch Integration aller Gemeinden im Süd- und Mittelburgenland im Rahmen zweier Leader-Projekte der Regionen Mitte und Süd. Im Team waren Gesamtverkehrskoordination, Mobilitätszentrale, Verkehrsplaner, LEADER-Manager und Gemeinden und im Südburgenland auch die Wirtschaftskammer vertreten. In insgesamt sieben Veranstaltungen wurden die Projektziele ausgearbeitet. In zusätzlichen Terminen mit den Gemeinden wurden die Haltepunkte ausgearbeitet und weitere Fragen behandelt. Die Gemeinden definierten die Haltepunkte innerhalb ihres Gebietes. Ziel dabei war es, für jeden Gemeindebewohner einen Haltepunkt im Radius von 300 Meter („fußläufige Erreichbarkeit“) festzulegen. Insgesamt gibt es 1.742 Haltepunkte (OP: 401 / JE: 455 / GS: 455 / OW: 431)

Quelle: Land Burgenland

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